An Wahlsonntagen bin ich jeweils ziemlich aufgeregt. Auch wenns Wahlen sind, die mich nur indirekt betreffen, wie die Grossratswahlen im Kanton Thurgau am heutigen 15. April 2012. Ich mag Politik, ich mag News, ich mag Social Media und ich mag – bis zu einem gewissen Grad – Statistiken.
Folglich laufen an einem Wahltag bei mir verschiedenste Medien nebeneinander: Radio, TV, Twitter, Facebook, Homepages von Kantonen usw. Gierig warte ich auf erste Zahlen. Zuerst kommen jeweils die Zahlen aus kleineren Gemeinden. Bei den Wahlen im Kanton St.Gallen habe ich – mangels Hochrechnungen – diese mit den Zahlen aus der gleichen Gemeinde von vor vier Jahren verglichen, um mir ein Bild zu machen. Bei den Wahlen im Thurgau bietet der Kanton Hochrechnungen an. Ein netter Dienst, denke ich mir. Ich mag zwar Statistiken, aber wie man kleinere Gemeinden auf den ganzen Kanton hochrechnet, weiss ich nicht. Das Wahlverhalten unterscheidet sich ja doch sehr, gerade zwischen Stadt und Land. Die Qualität der Hochrechnungen liess aber zu wünschen übrig.
Hochrechnungen gabs um 13.20 Uhr, 13.40 Uhr, 14.20 Uhr und 15.25 Uhr. Das Endresultat stand um 17.20 Uhr fest. Eine Übersicht gibts hier. Es wird schnell ersichtlich, dass die 1. Hochrechnung doch recht fehlerhaft war. Die Sitzzahl wurde nur gerade für die CVP richtig vorausgesagt (vermutlich aber auch nur wegen Proporzglück der CVP: Die Prozentprognose war um fast 2% daneben). Bei der SP lag die erste Hochrechnung gar um ganze sechs Sitze daneben. Das deutet doch stark darauf hin, dass man dem Stadt/Land-Unterschied viel zu wenig Beachtung geschenkt hat. Gerade die SP macht meist mehr Stimmen in den Städten. Bei der ersten Hochrechnung waren aber nur kleine, ländliche Gemeinden ausgezählt.
Wie gesagt: Ich hab selber noch nie solche Hochrechnungen angestellt. Deshalb würde ich auch gerne auf die Hochrechnungen vertrauen, die mir von offizieller Seite zur Verfügung gestellt werden. Im Kanton Thurgau sollte man das offenbar mit Vorsicht tun.